Handgesiedete Naturseifen - Einleitung


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Handgesiedete Seifen...

... sind etwas ganz wunderbares. Sie sind im Gegensatz zu herkömmlichen Seifen nicht ausgesalzen, besitzen also noch die unverseifbaren Fettbegleitstoffe und das Glycerin, welches bei der Verseifung entsteht. Außerdem sind sie normalerweise auch überfettet. Das bedeutet, das nicht alle Fette verseift wurden, sondern ein Teil davon erhalten geblieben ist, welcher die handgesiedete Seife so mild und angenehm macht.

Was ist Seife?

Chemisch gesehen ist Seife das Natrium- oder Kalium-Salz von Fettsäuren. Fettsäuren sind die Hauptbestandteile von pflanzlichen und tierischen Fetten und Ölen. Die chemische Reaktion von Fettsäuren mit Natron- oder Kalilauge nennt man Verseifung. Dabei entsteht Glycerin und die eigentliche Seife. Industrielle Seifen werden dann noch ausgesalzen. Dazu wird die Seife in Wasser aufgekocht und durch Hinzufügen von Salz gereinigt. Das Ergebnis ist Kernseife, die meist noch zu Feinseifen weiterverarbeitet wird. Die unverseifbaren Bestandteile und das Glycerin werden beim Aussalzen ausgewaschen und anderweitig verwertet.
Handgesiedeten Seifen werden nicht ausgesalzen, sie heißen auch "Leimseifen".

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Vorteile von handgesiedeter Seife...

  • Naturseife enthält noch das natürlich Glycerin, das bei der Seifenherstellung entsteht. Außerdem bleiben auch viele Fettbegleitstoffe (das "Unverseifbare") enthalten. Das macht sich hauptsächtlich dann bemerkbar, wenn die Seife mit Ölen hergestellt wurde, die viel Unverseifbares enthalten (z.B. Sheabutter, Acocadoöl, Olivenöl,...)
    Zusammen mit der individuell eingestellten Überfettung machen diese Faktoren die Naturseife so hautfreundlich.
  • Handgesiedete Seife kann vollkommen auf die Bedürfnisse des Seifenbenutzers abgestimmt werden. Manche wollen lieber milde, sanfte Seife, andere eine Seife mit hoher Reinigungskraft, mit bestimmten ätherischen Ölen, für Problemhaut, bunt oder einfarbig, duftend oder unbeduftet, aus vielen verschiedenen Ölen oder aus nur einem Öl, mit verschiedenen Zusätzen wie Milch, Honig, Kräuter, Früchte, Tonerden...
  • Seife sieden ist kreativ und es kommt bei diesem schönen Hobby etwas Sinnvolles heraus. Es gibt immer wieder neue Varianten, die man ausprobieren kann, es wird nie langweilig.
  • Naturseife ist biologisch abbaubar und man braucht keine Plastikverpackung.
  • Und das wichtigste: Seife sieden macht Spaß!, es gibt nichts schöneres, als sich mit einer selbstgesiedeten Seife zu waschen!
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...und die Nachteile

  • Bei der Benutzung von Seife entsteht, abhängig von der Wasserhärte, Kalkseife. Sie wird aus dem im Wasser enthaltenen Kalk und der Seife gebildet. In Duschgels, Kaufseifen usw. sind daher immer Entkalker/Wasserenthärter eingebaut, die die Bildung von Kalkseife verhindern.
  • Durch die Überfettung können die freien Fette in der Seife anfangen zu ranzen. Je nach Zusammensetzung sind sie mehr oder weniger ranzgefährdet. Eine reine Sonnenblumenöl-Seife ranzt schon nach wenigen Wochen, eine reine Olivenseife kann dagegen jahrelang halten.
  • Seife hat einen basischen pH-Wert von ca. 8-9. Manche Menschen mögen oder vertragen das nicht. Allerdings zerstört Seife nicht den Säureschutzmantel der Haut, wie oft behauptet wird. Denn die Haut ist in der Lage, innerhalb von kurzer Zeit den Säureschutzmantel wiederherzustellen.
  • Handgesiedete Naturseife ist nicht so hart wie gekaufte Seife. Darum muss ein Seifenstück am Waschbecken immer gut abtrocknen können, damit es nicht zu sehr aufweicht.

Für mich überwiegen die Vorteile. :-). Eins möchte ich noch zu bedenken geben: Nicht jeder verträgt jede Seife, vor allem wenn die Seife Zusätze wie Ätherische Öle enthält. Auch Allergien sollte man berücksichtigen. Für Kleinkinder sollte man lieber nur ungefärbte und unbeduftete Seife verwenden.

Falls Ihr jetzt auch Lust bekommen habt, Seife herzustellen, könnte ihr hier nachschauen, wie es geht. Und nun viel Spaß beim Seifeln!