Tutorial Buttermilchseife



Eine Buttermilchseife mit Litsea-Duft soll es werden, marmoriert mit rotem und gelben Kosmetikpigment. Ich verseife zum ersten mal Buttermilch, mal schauen, wie es wird. Ich habe mir ein relativ einfaches, unproblematisches Rezept zusammengestellt.

Fette/Öle:
24% Rapsöl
24% Kokosöl
24% Palmöl
20% Olivenöl
 8% Erdnußöl

Flüssigkeit:
20% Wasser
18% Buttermilch

Zusätze:
 3% Litsea cubeba
 1% Salz
Titandioxid, Kosmetikpigmente Gelb und Rot

NaOH:
NaOH um 6% reduziert (z.B. hier ausrechnen)

(Die Angaben für Flüssigkeiten und Zusätze beziehen sich immer prozentual auf die Gesamtfettmenge)



Ganz wichtig: immer die Sicherheitsregeln(<-- Klick) beachten!
  • Schutzbrille tragen! Und zwar auch dann, wenn man schon eine Sehhilfe hat, die Schutzbrille passt da noch drüber. Lauge im Auge ist sehr gefährlich und kann zur Erblindung führen.
    Einfache Schutzbrillen gibt es preiswert im Baummarkt.
  • Handschuhe anziehen! Verätzungen auf der Haut sind zwar nicht lebensgefährlich, können aber unschöne Wunden hinterlassen. Doch keine Angst, sollte doch mal etwas auf die Haut kommen, einfach gleich mit Wasser (und Seife) abspülen.
  • Kinder und Haustiere fernhalten! Neugierige Katzen und Kinder müssen draußen bleiben. Bitte sorgt auch dafür, dass niemand in Eure Seifenküche kommt, wenn ihr mal kurz weg geht. Laugengefäße bitte nicht zum Abkühlen raus stellen, wenn Kinder oder Tiere das Gefäß erreichen können.
  • Belüftung! Gute Belüftung sorgt dafür, dass die Dämpfe, die beim Anrühren der Lauge auftreten, abziehen können. Diese Dämpfe sind zwar nicht giftig, können aber die Lunge schädigen.


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Die festen Fette (Kokosöl, Palmöl) werden abgewogen und auf dem Herd geschmolzen.
Die flüssigen Fette (Erdnußöl, Olive, Raps) werden dazugegossen - dadurch sinkt die Temperatur schon mal. Die Fettmischung muss nun auf Handwärme abkühlen.

Ab jetzt Schutzbrille aufsetzen und Handschuhe anziehen!
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Wasser in Form von Eiswürfeln abwiegen.
Das abgewogene Ätznatron wird auf die Eiswürfel gegeben, anschließend fleißig rühren. Durch die Eiswürfel wird die Lauge nicht heiß.
Wenn das Ätznatron sich vollständig aufgelöst hat, wird es durch ein Sieb zu den Fetten in den Topf gegossen - aber vorsichtig, damit nichts spritzt.
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Der Stabmixer kommt zum Einsatz - hier sieht man sehr schön, wie aus dem Fett und der Lauge eine Emulsion wird: Der Seifenleim entsteht.


Schön weiterrühren, bis alles gut vermischt ist. Der Seifenleim ist anfangs noch dünnflüssig.


Wenn der Seifenleim eine dünne Puddingkonstenz hat, kommt die Buttermilch, in der ich das Salz und Titandioxid untergerührt habe, und das Ätherische Öl (Litsea cubeba, das ist die dunkle Flüssigkeit auf dem Seifenleim) hinzu. Alles gut verrühren, aber aufpassen, das man keine Luft unterrührt. Zwischendrin sollte man auch mal per Hand rühren.
Wenn man lange genug gerührt hat, wird der Seifenleim so dick, das Muster auf der Oberfläche bleiben (Trace). Den Stabmixer braucht man jetzt nicht mehr.
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Der Seifenleim wird geteilt und gefärbt. Ein Teil bleibt Natur, einer wird mit gelbem und einer mit rotem Pigment vermischt. Die Farben ändern sich noch während des Verseifungsprozesses - ja, ich habe wirklich ROTES Pigment verwendet... smiley
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Alles wird wieder in den Topf geschüttet...... und einmal mit dem Spatel vermischt.
Das ganze kommt jetzt in die Form. Idealerweise ist der Seifenleim jetzt noch ein bisschen flüssiger, aber durch die Fotografiererei ist er schon recht fest geworden.
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Die Form wird mit Klarsichtfolie abgedeckt - fertig! Jetzt kann die Schutzbrille wieder runter.


Die Form wird diesmal nicht eingepackt (ich möchte, das die Seife nicht so heiß wird), und ca. 1 Tag stehen gelassen.
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Am nächsten Tag wird die Seife ausgeformt. Ein paar Luftlöcher gibt es, weil der Seifenleim schon recht fest war. Wie man sieht, haben sich die Farben noch ganz schön verändert. Ich bin immer wieder überrascht, wie sich die Farben entwickeln.
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Jetzt muss die Seife noch ein paar Wochen ruhen, bevor sie benutzt werden kann. Ich bin schon gespannt, wie das Waschgefühl ist!


Nachtrag: ich habe nach ca. 1 Woche schon mal ein Stückchen angewaschen und bin sehr zufrieden mit dieser Seife: Schöner Schaum, pflegt gut, trocknet nicht aus und duftet lecker nach Litsea.


Die Seife darf jetzt noch einige Wochen reifen, dann wird sie sicher noch besser.