Seifen - Fette und Öle


Schaumfette erzeugen üppigen, großblasigen Schaum. Zuviel davon kann aber die Haut austrocknen. Ich verwende in meinen Rezepten gerne 15% - 30% Schaumfette. Alle Schaumfette sind gleichzeitig auch feste Fette.
Kokosöl
macht die Seife hart und sorgt für schönen Schaum. Kokosöl wird aus den bekannten Kokosnüssen gewonnen und in der Küche zum Backen und Braten verwendet. Außerdem ist es auch ein tolles Haut- und Haarpflege-Öl.
Kokosöl enthält sehr viele gesättigte Fettsäuren und wird daher nicht so schnell ranzig. Unraffiniertes Kokosöl duftet sehr lecker nach Kokos..
Babassuöl
Dieses Pflanzenfett ähnelt sehr stark dem Kokosöl und wird auch genauso wie dieses verwendet.
Palmkernöl
Ein mildes, sehr angenehmes Schaumfett.
Lorbeeröl
Schäumt weniger als andere Schaumfette und hat einen speziellen Duft, den nicht jeder mag. Aus Lorbeeröl wird, zusammen mit Olivenöl, die klassische Alepposeife gesiedet.
 
Rizinusöl
Eigentlich kein Schaumfett, da Rizinusöl selbst keinen Schaum erzeugt. Allerdings unterstützt es andere Öle in ihrem Schaumverhalten. Besonders gut für Shampooseife geeignet, da es auch sehr konditionierend wirkt! Zur Schaumunterstützung reichen 5% - 10%, in Shampooseifen verwende ich bis 30%.
Fette mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren. Sie sind auch im unverseiften Zustand bei Zimmertemperatur fest und geben der Seife eine stabilere Konsistenz.
Sheabutter
enthält sehr viele unverseifbare Fettbegleitstoffe. Seifen mit Shea schäumen sehr cremig, in größeren Mengen lässt es allerdings die Seife schneller andicken. Ich verwende gerne 10% - 15% Sheabutter.
Kakaobutter
sorgt für sehr cremigen Schaum, macht die recht Seife hart. Am liebsten verwende ich 10%. Ab 20% empfinde ich Kakaobutter als unangenehm in Seifen, doch das ist, wie so vieles, Geschmackssache.
Mangobutter
wird aus den Kernen der leckeren Mangofrüchte gewonnen und macht die Seife schön fest. Wenn sie in größeren Mengen verwendet wird, kann sie den Seifenleim recht schnell anziehen lassen.
Palmöl
ergibt harte, milde und cremige Seifen. Palmöl ist nicht ganz unproblematisch (Regenwaldabholzung), daher sollte man es sparsam verwenden.
Fettstange
Ein Mischfett, das meist aus Palm- und Rapsöl besteht.
Schweineschmalz
Schweineschmalz ergibt sehr angenehm schäumende, hautpflegende Seifen. Der Seifenleim bleibt recht lange flüssig, daher sehr gut für Swirl-Experimente geeignet. Seifen mit Schmalz sind anfangs oft etwas weicher und klebriger, härten aber später ganz normal aus.
Rindertalg
Ein recht hartes Tierfett, welches sich gut zum Verseifen eignet.
Pflegende Basisöle, die in größeren Mengen in jeder Seife eingesetzt werden können.
Olivenöl
Seifen mit viel Olivenöl sind besonders mild, ich verwende Olivenöl sehr gerne in meinen Seifen. Reine Olivenölseife schäumt allerdings nicht gut, sondern "schleimt" und wird leicht glitschig, was aber durch lange Reifezeit verbessert werden kann.
Erdnussöl
gehört zu meinen Lieblingsölen, sehr mild, hautfreundlich und macht die Seife ganz hell.
Rapsöl
für mich ein recht neutrales Öl, lässt sich gut verseifen hat aber keine besonderen Eigenschaften. Unraffiniertes Rapsöl (meist als Rapskernöl deklariert), macht die Seifen gelblich. Für weiße Seifen sollte man lieber ein raffiniertes Öl verwenden.
Avocadoöl
Ein ideales Öl für Haarseife. Unraffiniertes Öl färbt die Seife grünlich und auch der Duft des Öls kommt in der fertigen Seife durch. Die raffinierte Variante bleibt schön hell. Avocadoöl erzeugt einen feinen Schaum, ohne aber schleimig zu sein.
Mandelöl
Schönes Seifenöl, eignet sich für besonders pflegende, luxuriöse Seifen.
Macadamianußöl
Finde ich ganz besonders schön in Seife, es ist im verseiften Zustand wenig ranzanfällig und ergibt harte Seifen.
Reiskeimöl
Ergibt helle Seife und schäumt schön.
Distelöl ho und Sonnenblumenöl ho
Ich bevorzuge bei beiden Ölen die „high oleic“ Varianten, inzwischen gibt es diese überall, sogar beim Discounter. Sie haben ein anderes Fettsäurespektrum als die "Originale", und verleihen der Seife daher andere Eigenschaften, vergleichbar mit anderen (von natur aus) ölsäurereichen Ölen.
Haselnussöl
Ein sehr stabiles, wenig ranzanfälliges Nussöl. Durch den hohen Ölsäuregehalt eine schöne Zutat für viele Rezepte.
Pistazienkernöl
Ein schönes Basisöl, welches auch in höheren Mengen eingesetzt werden kann.
Als Schnellranzer werden Öle bezeichnet, die nicht sehr stabil sind, und auch unverseift nach kurzer Zeit ranzig werden. Ursache dafür sind die enthaltenen mehrfach ungesättigten Fettsäuren, welche allerdings auch besonders hautpflegend sind. Diese Öle sollten möglichst insgesamt nur 10% bis 15%(je nach Öl) der Gesamtfettmenge ausmachen, um die Gefahr des frühzeitigen Ranzen zu verringern.
Sojaöl
Seifen mit Sojaöl schäumen besonders üppig und trotzdem cremig. Leider ist Sojaöl ein bisschen ranzanfällig.
Hanföl
ein tolles Öl mit einer besonders günstigen Fettsäurezusammensetzung, sehr haut- und haarpflegend. Hanföl lässt sich gut verseifen und ist ideal für Haarseifen geeignet. Auch ein sehr gesundes Speiseöl.
Sonnenblumenöl
wäre ein ganz tolles Seifenöl (macht schönen Schaum), wenn es nicht so extrem ranzanfällig wäre...
Distelöl
Diestelöl verseift sich bereitwillig und ist eine schöne Ergänzung in vielen Rezepten. Besonders gut für Shampooseifen geeignet.
Traubenkernöl
Traubenkernöl ist ein schönes, leichtes Öl, was sich gut als Zutat von Haar- und Gesichtsseifen macht.
Walnussöl
Sehr hautpflegend, wie alle Öle mit hohem Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
Leinöl
Leinöl ist sehr ranzanfällig und daher meiner Meinung nach nicht gut als Seifenöl verwendbar. Es gibt bessere Alternativen.
Maiskeimöl
Verwende ich inzwischen überhaupt nicht mehr, für mich hat es keine besonderen Eigenschaften in Seife und kann daher leicht durch stabilere Öle ersetzt werden.
Baumwollsamenöl
Ein klassischen Seifenöl, doch leider auch etwas ranzanfällig. Ich verwende es bis 15%.
Wachse werden in Seifen normalerweise in eher kleinen Mengen eingesetzt.
Jojobaöl
Ist zwar flüssig wie ein Öl, aber chemisch gesehen eigentlich ein Wachs und darum schlecht verseifbar. Deshalb braucht man nur ganz wenig Jojoba, um die Seife super pflegend zu machen.
Bienenwachs
Bienenwachs gibt es in gelb und in weiss (gereinigt), die Einsatzmenge von max. 5% sollte nicht überschritten werden, da Seifen mit viel Bienenwachs ein "wachsiges" Gefühl auf der Haut hinterlassen können.